NAPP Projektbeschreibung (in Deutsch)
Das Nord Altantische Bevölkerungsprojekt (North Atlantic Population Project - NAPP) ist eine computerlesbare Datenbank die vollständige Volkszählungen von Kanada und Großbritannien (1881), von Norwegen (1801, 1865 und 1900), von Schweden (1900), von den Vereinigten Staaten von Amerika (1880), von Island (1801, 1901) umfasst. Diese Volkszählungen sind die umfangreichsten empirischen Datenquellen zur Bevölkerungsentwicklung des nordatlantischen Raumes im ausgehenden 19. Jahrhundert. Für die wissenschaftliche Sozialforschung sind weiterhin Auszüge aus den Zensusdaten für Kanada (1852, 1871, 1891, 1901), Großbritannien (1851), dem deutschen Herzogtum Mecklenburg-Schwerin (1819), Norwegen (1875) und die Vereinigten Staaten (1850, 1860, 1870, 1900, 1910) zugänglich. Mit diesen Daten werden zeitlich vergleichende Studien möglich.
Die Datenbanken des NAPP erlauben, in Langzeitstudien einzelne Personen über verschiedene Volkszählungen und Kalenderjahre zu verfolgen. Das NAPP enthält eine Stichprobe aus dem Zensus der Vereinigten Staaten von 1880, die wiederum in Verbindung zu sieben weiteren Volkszählungen steht. Erhalten sind außerdem auch sechs verbundene Stichproben für Norwegen, die Männer und Paare von den Volkszählungen zwischen 1865, 1875 und 1900 verknüpfen.
Für vergleichende Studien zum sozialen und ökonomischen Wandel werden die Layouts der Akten, Code-Entwürfe und die Dokumentation innerhalb aller Volkszählungen im NAPP durchgehend einheitlich gestaltet. Das NAPP weist allen Volkszählungen einheitliche Codes zu und bündelt relevante Dokumentationen in einer einheitlichen Form. Die NAPP-Daten sind außerdem kompatibel mit allen bestehenden IPUMS Daten von den Stichproben der USA-Volkszählungen.
Das NAPP ist ein Gemeinschaftsprojekt des Minnesota Population Centers der Universität von Minnesota in Verbindung mit verschiedenen internationalen Partnern: Universität Ottawa, Universität Montréal, Universität Essex, Statistik Island, Universität von Island, Nationalarchiv Schweden, Stockholms Stadtarchiv, Umeå Universität, Universität Bergen, Universität Tromsø, Nationalarchiv in Oslo, Max-Planck-Institut für demografische Forschung in Rostock, Universität Rostock und dem Landeshauptarchiv Schwerin. Die im NAPP erfassten Daten bilden die Grundlage für eine langfristige Forschungs-Kooperation zur Rekonstruktion der Bevölkerungsverhältnisse im nordatlantischen Raum von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis in die Gegenwart.